- O'Faoláin
- O'Faoláin[əʊ'fælən], Seán, eigentlich John Whelan ['wiːlən], irischer Schriftsteller, * Cork 22. 2. 1900, ✝ Dublin 20. 4. 1991; Studium in Cork, während des Bürgerkrieges Mitglied der IRA, zeitweise in England interniert; 1926-29 Stipendiat an der Harvard University. Seine Romane und v. a. seine impressionistischen, an A. Tschechow geschulten Kurzgeschichten stellen zunächst voll Pessimismus die Enge der irischen Gesellschaft, den Druck des Katholizismus und das Scheitern des Nationalismus dar, so in den Erzählsammlungen »Midsummer night madness« (1932), »A purse of coppers« (1937) und »The man who invented sin« (1948), weiten aber später humorvoll-ambivalent die Sicht auf die allmähliche Öffnung der Gesellschaft aus (»The heat of the sun«, 1966; »The talking trees«, 1971). O'F. schrieb Biographien bedeutender Iren (u. a. 1938 über D. O'Connell »King of the beggars, a life of. ..«, 1939 über E. de Valera), eine Studie über die Iren und ihre Kultur (»The Irish«, 1947) sowie literaturtheoretische Werke (»The short story«, 1948).Weitere Werke: Romane: A nest of simple folk (1933; deutsch Ein Nest voll kleiner Leute); Bird alone (1936; deutsch Der Einzelgänger); Come back to Erin (1940; deutsch Erste und letzte Liebe).Autobiographie: Vive moi! (1964).Ausgaben: The collected stories, 3 Bände (1980-82).Ausgewählte Erzählungen, 3 Bände (1976-80).M. Harmon: S. O'F. A life (London 1994).
Universal-Lexikon. 2012.